Der Kongress begann mit folgender Feststellung: Die drei Länder sind im Bereich Recycling sehr weit fortgeschritten, produzieren aber gleichzeitig sehr viel Abfall. Der weitere Verlauf des Kongresses konzentrierte sich auf zwei Hauptthemen: das Recycling von Baustoffen und die Energieversorgung durch Abwärme und Abfällen. Es wurde darauf hingewiesen, dass Baustellenabfälle eine sehr wichtige Abfallquelle sind (ca. 60% der Abfälle in Deutschland), die theoretisch vollständig recycelt werden könnten. Dies ist jedoch nicht der Fall, zumal bei recycelten Materialien angenommen wird, dass sie von geringerer Qualität sind, auch wenn es in Wirklichkeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt. Darüber hinaus muss das Recycling von Baustellenabfällen von Anfang an in die Planung einbezogen und das Personal in diesem Bereich weitergebildet werden (derzeit nur wenige Weiterbildungsangebote). Die Abfallverwertung ist ein Bereich, der sich in Zukunft weiterentwickeln wird und neue Möglichkeiten bietet: nicht nur minimale Umweltbelastung und Reduzierung von Rohstoff- und Energieverlusten, sondern auch eine Innovationsfähigkeit (Optimierungspotenzial für Recyclingprozesse) und Kostenersparnisse. Für das zweite Thema des Kongresses, die Energieversorgung durch Abwärme und Abfälle, wurden drei erfolgreiche Beispiele vorgestellt. Das Stahlwerk Kehl ist ein Beispiel dafür, wie die Abwärmenutzung ein Grenzgebiet (Straßburg) von 900.000 Einwohnern mit Wärme versorgen kann. Die Stadt Porrentruy und die Firma Thermoréseau zeigen, dass es möglich ist, Heizöl durch Hackschnitzel zu ersetzen, um eine Stadt mit etwa 6000 Einwohnern mit Energie zu versorgen. Und schließlich zeigt die Biogasanlage M2V, dass auch landwirtschaftliche Reststoffe und Abfälle durch die Umwandlung in Biogas verwertet werden können.
Die Quellen für die Abwärmenutzung und die Abfallverwertung sind daher vielfältig und werden wahrscheinlich noch nicht alle berücksichtigt und ausreichend genutzt. Es liegt daher an Unternehmen wie den Ecoliance-Mitgliedern, sich zu vernetzen, um in diesen Zukunftsmärkten weiter zu forschen und zu investieren.
Für weitere Informationen:
- Zur Abfallvermeidung in der Baubranche: https://um.badenwuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/leitfaden-zur-abfallvermeidung-in-der-baubranche/
- Zur Abwärmenutzung im Stahlwerk Kehl: https://um.badenwuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/abwaerme-der-badischen-stahlwerke-soll-kehl-und-strassburg-heizen-absichtserklaerung-unterzeichnet/
- Zur Biogasanlage M2V: http://www.rytecbiogas.com/rytec